Wie herrlich ist die frische Brise der lauen Nacht. Am liebsten würde man ewig auf der Terrasse sitzen und beim Schlafen die Fenster weit aufreissen – wenn da nicht diese stechenden Plagegeister wären… Bei allem Respekt vor Insekten sind sie nicht willkommen und jetzt Hausmittel gegen Mücken gefragt. Gerne, los geht’s!
Speed-Date mit den Gegnern
Schauen wir uns an, wer ausgeladen und ausgebremst werden soll: Es gibt beachtliche 45 Mückenfamilien, von denen nur einige wirklich stören. Diese stechenden Clans zählen weltweit aber beachtliche 3.500 Mückenarten, von denen sich in den Schweizer Regionen rund 50 Arten wohlfühlen. Sie haben teils ähnliche Vorlieben, aber auch ihre speziellen Eigenarten.
Vermehrt beeindrucken diese Insekten nicht mit ihren Flugkünsten, werden im Lebensverlauf immer fetter und lieben Nektar für die Ernährung. Nachtaktiv sind viele Typen nur, weil sie die Hitze – salopp gesagt – anstrengend finden und sich ihre Opfer schlafend leichter pieksen lassen. Dabei sammeln übrigens nur die Damen notwendige Substanzen für die Eier, die sie gerne in stehendem Wasser ablegen.

Daraus werden zügig Larven und irgendwann die flugfähigen Sprösslinge. Jedes Mal, wenn die Blutsaugerinnen ihren Rüssel erfolgreich in die Haut bohren können, züchten wir also indirekt die nächste Generation heran, die uns wiederum angreift. Diese deprimierende Erkenntnis stachelt das Interesse für Hausmittel gegen Mücken an, oder?
Ausbremsen als erster Schachzug
Sinnvolle Massnahmen sind oft so banal, dass man sie vergisst. Feine Fliegengitter an den Fenstern und Türen, die auch schlanke Moskito-Babys ausbremsen, sind das effektivste Hausmittel gegen Mücken. Regentonnen, Tümpel oder Wasserpfützen: Je weniger es davon gibt und je weiter sie vom Haus und der Terrasse entfernt sind, umso besser.

Was nützt gegen Mücken, die sich hereinschleichen?
Hier bietet die „behäbige“ Flugweise eine Angriffsfläche. Es gibt positive Erfahrungsberichte mit Ventilatoren im Schlafraum, die aus der Menschenperspektive auf Oberschenkelhöhe justiert sind. Mit dem Sabotageakt sollen sich die Attacken zugunsten der besseren Nachtruhe etwas eindämmen lassen.
Der olfaktorische Orientierungssinn
Die Blutsaugerin registriert auf ihrem Beutezug vielversprechende Körperwärme und ausgeatmetes Kohlendioxid, was sich nicht vermeiden lässt. Von grösserer Bedeutung ist der spektakuläre Geruchssinn, der ihr signalisiert, dass sich dort eine Blutquelle befindet.
Einige Gerüche haben dafür einen verlockenden Charakter, während andere abschreckend unangenehm riechen. Je mehr davon in der Luft liegt und den „Menschendunst“ übertüncht, umso deutlicher verringert sich die Chance auf ein Rendezvous. Damit ist ein natürliches Mittel gegen Mücken im Visier, das zumindest etwas mehr Ruhe verschaffen kann.
Übrigens nutzen auch hochwertige Mückenschutzsprays, ob nun von Zero Bite oder Anti Brumm, noch immer die „Vernebelungsstrategie“ – allerdings deutlich professioneller. Dementgegen bewirken Mückenabwehrsprays von Marken wie Gesal, die man bei einer Invasion zückt, mit synthetischen Insektiziden die Nervenlähmung und den Exitus.
Abschreckende Geruchsoffensive ausrollen
Das Rationale gleich vorweg: Viele Experten weisen berechtigt darauf hin, dass sich Stechmücken durch das Verbreiten unbeliebter Naturdüfte nicht komplett austricksen lassen. Sie relativieren oder bezweifeln deshalb beispielsweise den Sinn von Kerzen oder Gartenfackeln mit Citronella-Öl. Als Laie darf man sich pragmatische Einstellungen leisten: Wenn jedes aufgefahrene Hausmittel nur einen Mückenstich durch das provozierte Desinteresse verhindert, ist schon etwas gewonnen.

Es schmälert gewiss nicht die Lebensqualität, beispielsweise mit
- Citronella (Zitronengras)
- Eukalyptus
- Lavendel oder
- Waldmeister
den Balkon oder das Schlafzimmer natürlich zu dekorieren.
Eine angenehme Brise aus dem Diffusor oder Aromalämpchen stört ebenso wenig. Das gilt auch dann, wenn man zum Beispiel ätherisches Öl mit
- Citronella
- Nelke
- Pfefferminze oder
- Zedernholz
bevorzugt, weil die ungeliebten Gäste es nicht mögen. Selbst wenn das ausprobierte Hausmittel keinen Mückenstich verhindern sollte, bleibt alles im grünen Bereich. Die Augen und Nase haben auf jeden Fall profitiert.
Plausibles Hausmittel: Mückenstich nicht triggern!
Im Gegensatz zu unseren Mitmenschen finden Stechmücken diverse Substanzen rund um die Schweissbildung betörend, etwa Acetoin, Buttersäure oder Milchsäure. Denn dieser menschentypische Geruchscocktail nützt den Mücken bei der Suche nach Blutquellen. Ihre Freude ist gross, wenn viel Schweiss mit hoher Substanzdichte auf der Haut lagert. Somit ist es gewissermassen auch ein Hausmittel, für den Mückenstich nicht die Werbetrommel zu rühren.
- Alkohol
- Kaffee
- Knoblauch oder
- Zwiebeln

können den Schweissgeruch zum Beispiel intensivieren. Weil sich die Insekten von Nektar ernähren, „fliegen“ sie auf Parfums mit diversen Blumen und Frucht-Noten – übrigens auch auf Zitrusfruchtduft, den man nicht mit den abschreckenden Citronella-Aromen verwechseln sollte. Zumindest sprechen für die Parfumbegeisterung einige Erfahrungsberichte.
Alle Getränke und Lebensmittel, die den Schweissgeruch verwässern, sind wiederum vorteilhaft. Selbstverständlich kann es auch nicht schaden, frisch geduscht auf der Terrasse zu sitzen oder ins Bett zu gehen.
Upgrade fürs Hausmittel gegen Mückenstich – Schutzsprays
Alles wunderbar, aber was hilft verlässlich bei Mückeninvasionen, Naturaktivitäten oder im Urlaub? Jetzt bleibt nur noch der Griff zu ausgezeichneten Mückenschutzsprays, die das Basler Tropeninstitut erfolgreich getestet hat. Sie funktionieren ähnlich wie laienhafte Hausmittel: Die Mücken finden sich nicht mehr zurecht, weil das menschentypische Geruchsprofil überlagert wird. Den Job übernehmen meist folgende Substanzen, die sich umfassend in der Praxis bewährt haben:
- DEET – Goldstandard für tropische Risikogebiete (mind. 20-prozentige Konzentration), 1946 entwickelt, Nachteil: Manche Hauttypen und Kunststofffasern reagieren auf DEET empfindlich.
- Icaridin – bei entsprechender Produktrezeptur auch tropentauglich, hautverträglicher, seit 1998 marktreif, Nachteil: häufig kürzere Wirkdauer. Icaridin steckt beispielsweise im Zero Bite Kids Mücken & Zeckenschutz.
- Eucalyptus citriodora – traditionelles Pflanzenextrakt zur Zecken- und Mückenabwehr, umfassend erprobt, vergleichsweise mild, Nachteil: Zitronen-Eukalyptus-Extrakt gilt als weniger effizient im Wirkungsspektrum.
Es ist wichtig, bei der Nutzung alle Hinweise des jeweiligen Produkts zu beherzigen – insbesondere wenn man die Begegnung mit heiklen Arten erwartet. Nur dann kann das Schutzprodukt spürbar besser als die einfachen Hausmittel gegen Mücken wirken.

Zu spät? Lindernde Hausmittel beim Mückenstich
Wir gehen an dieser Stelle optimistisch davon aus, dass eine harmlose Hausmücke zugeschlagen hat und keine allergischen Reaktionen auftreten. Dann sind normalerweise stärkere Arzneimittel nicht notwendig. Ein natürliches Mittel für Mückenstiche reicht erstmal aus – zum Beispiel ein Stück von der Aloe-Vera-Pflanze, eine aufgeschnittene Zwiebel oder etwas Essig, um den Juckreiz zu lindern.
Wer es unkomplizierter mag, hat für solche Zwecke ein Aloe-Vera-Gel vorrätig. Falls der Körper sofort oder zeitverzögert ungewöhnlich reagiert, ist eine ärztliche Untersuchung unverzichtbar. Invasive Arten wie die gefürchtete Tigermücke tauchen inzwischen jenseits ihrer Heimat auf – auch in Schweizer Regionen.