Einfach schwitzen, tief durchatmen und schon fühlt man sich wie neu geboren. Zum Glück erfanden die Menschen vor rund 9 000 Jahren die Sauna. Seither wurde die Wellness-Idee aus dem hohen Norden natürlich verfeinert und hat weltweit die Herzen von Geniessern erobert – auch in der Schweiz. Und was ist für die meisten Fans beim Saunagang das Schönste? Der Saunaaufguss, den Sie selber machen können.
Eigenkreationen für die individuellen Glücksgefühle
Natürliche Saunadüfte mit ätherischen Ölen kann man vielerorts kaufen. Obwohl ihre Zusammensetzung variiert, entfalten die meisten Fertigmischungen beim Saunaaufguss einen ähnlichen Charakter. Es ist deshalb verständlich, wenn man sich nach Abwechslung sehnt. Zudem ist es eine gute Idee, die Sauna mit einer Aromatherapie zu verbinden. Absolut entspannend nach einer harten Arbeitswoche, herrlich erfrischend am heissen Sommertag oder wunderbar belebend am frühen Morgen – wenn man klare Vorstellungen von der Wirkung hat, lohnt es sich, den Saunaaufguss selber zu machen. Hier wissen Sie, was drin ist: ätherische Öle bestellen und schon ist die wichtigste Grundzutat für den Aufguss immer zu Hause vorrätig.

Welche Düfte sind beim Saunaaufguss beliebt?
Selbstverständlich sind viele ätherische Öle für die Sauna interessant. Besonders gut eignen sich zum Beispiel:
- Citronella – hell und klar; feine Gräsernoten mit zitrischer Leichtigkeit und trockenem Ausklang
- Fichtennadel – waldnah und harzig; balsamische Tiefe, wie frische Luft zwischen hohen Tannen
- Grapefruit – spritzig und saftig; zartbittere Schale trifft auf helle Frische
- Latschenkiefer – markant und kristallin; Anklänge von Bergluft, Harz und Nadelgrün
- Lavendel – blumig-krautig; weiches Bouquet mit feiner Kräuterwürze
- Lemongras – grün und schlank; klare Kräuternoten mit zitrischer Helligkeit
- Melisse – mild und rund; sanfte Kräuterfrische mit leiser Zitrusnote
- Pfefferminze – kühl und präzise; reine Minze mit langem, klaren Nachhall
- Zitrone – strahlend und pur; feine Säure und Schalenabrieb, sehr sauber
Damit ist die Liste längst nicht komplett und trotzdem klar: Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, um den Saunaaufguss selber zu machen und jeder Mischung einen individuellen Touch zu verleihen.
Welche ätherischen Öle sollte man mit Vorsicht geniessen?
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, der Kreativität freien Lauf zu lassen. Es gibt jedoch einige Essenzen, die beim Saunaaufguss heikel sind. Sie sollte man vorsichtig ins Spiel bringen oder meiden. Besonders starke oder reizende Öle wie Kampfer (z.B. in Ravintsara oder Kampferöl) können bei empfindlichen, älteren oder herzkranken Personen problematisch sein. Es empfiehlt sich grundsätzlich, auf naturreine Qualität und die Eignung der Pflanzenstoffe für Saunaaufgüsse zu achten, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden.
Ätherische Öle dürfen niemals pur auf die heissen Saunasteine oder den Ofen gegeben werden, da Brandgefahr, Verpuffungen und gesundheitliche Risiken wie Schleimhautreizungen bestehen. Neue Duftmischungen sollten zuvor an einer kleinen Hautstelle oder in geringer Dosierung getestet werden, da auch natürliche Zutaten aus Kräutern und Blüten allergische Reaktionen hervorrufen können und ihre Verträglichkeit individuell unterschiedlich ist.
Erst im Dampfbad oder in der Sauna schwitzen und nach einer Erfrischung draussen auf der Sonnenliege relaxen: Bei solchen Plänen ist es ratsam, dass das Sauna-Öl keine phototoxischen Stoffe enthält. Sie machen die Haut lichtempfindlich, was beim anschliessenden Sonnenbad unerwünschte Reaktionen auslösen kann. Hierzu zählt beispielsweise kaltgepresstes Zitronenöl, während destillierte Qualitäten unproblematischer sind.
Verwandelt man sie in ätherisches Öl, werden einige Gewürze und Kräuter sehr scharf – zum Beispiel:
- Nelke
- Zimt
- Oregano
- Thymian
Sie können die Atemwege unangenehm reizen oder Kopfschmerzen provozieren. Manchmal wird deshalb geraten, sie gar nicht als Saunaduft zu verwenden. Andere Experten sehen es weniger streng und empfehlen lediglich, mit diesen Ölen sparsam umzugehen. Gleiches gilt für schwere Düfte wie Sandelholz, Patchouli oder Vetiver – vor allem in hoher Dosierung. Ein Hauch zu viel von solchen Duftessenzen und schon verliert der Saunagang seinen befreienden Charakter. Stattdessen steigt er zu Kopf und wirkt erdrückend.

Erst recherchieren, dann als Sauna-Öle verwenden
Etwas Vorsicht ist auch bei Eukalyptus geboten, von dem es verschiedene Arten gibt, die man allesamt zaghaft dosieren sollte. Sehr kräftig ist allerdings die Eukalyptuspflanze globulus, was vor allem bei Kindern und älteren Personen problematisch sein kann. Das Eukalyptusöl radiata gilt hingegen als milder, wodurch es beim Saunaaufguss bevorzugt wird.
Einige Pflanzenextrakte können als Sauna-Öl schädlich sein oder erwarten bei der Verwendung umfassende Fachkenntnisse. In diesem Zusammenhang werden beispielsweise Beifuss oder Ysop häufig erwähnt. Wer neue Aufguss-Rezepte entwickelt, sollte also immer sorgfältig recherchieren, ob alle favorisierten Zutaten geeignet sind.
Ganz gleich, welches Duftöl im Saunaaufguss landet, gilt: Es muss fachkundig hergestellt und rein natürlich sein. Passend dazu werden synthetische Parfümöle durchweg als bedenklich eingestuft.
Frühlingsgefühle beim Saunieren
Sobald die wichtigsten Tipps verinnerlicht wurden, kann man den ersten Saunaaufguss selber machen. Dabei kommt zuerst in den Sinn, mit den Duftmischungen die Jahreszeiten aufzugreifen.
Nach der grauen Winterzeit wird die Natur von der Sonne wach geküsst, die zum ersten Waldspaziergang verführt. Es ist kein Problem, dass dort noch die Feuchtigkeit der vielen Regentage in der Luft liegt. Im Gegenteil: Dadurch sind die Walddüfte so intensiv, dass der Winterblues sofort verfliegt und bestens gelaunt Pläne für den Frühling geschmiedet werden.
Natürliche Saunadüfte mit ätherischen Ölen, die das heitere Gefühl beim Frühlingserwachen einfangen, könnten beispielsweise mit diesen Duftnoten aufwarten:
- Fichtennadel als Balsam für die Seele
- Grapefruit als Stimmungsaufheller
- Lemongras als Symbol für das satte Grün zur Frühlingszeit
Besonders ansprechend wirkt der Saunaaufguss, wenn das Fichtennadelöl und Fruchtöl gleichberechtigt im Vordergrund stehen. Hauchzart sollten hingegen die Grasnoten bleiben, weil sie sehr intensiv sind.
Sommerbrise für die Saunakabine
Herrlich, der Sommer ist da! Und trotzdem macht sich ein melancholisches Gefühl breit, weil das Arbeiten an den heissen und sonnenverwöhnten Tagen schwer fällt. Gleichzeitig liegt der geplante Urlaub im mediterranen Süden noch in weiter Ferne. Jetzt wäre es schön, wenn die Sauna mit einer Aromatherapie das Fernweh stillt.
Solche Wünsche kann dieses Rezept erfüllen:
- Eukalyptus für den Frische-Kick
- Lavendel für den südländischen Esprit
- Melisse für den sanften Hoffnungsschimmer
Damit die Aufgusszeremonie auch bei Sommerhitze erfrischend ist, rückt man das Eukalyptusöl in den Vordergrund. Etwas subtiler präsentiert sich das Lavendelöl, während vom intensiven Melissenöl ein Tröpfchen genügt.
Versöhnlicher Saunaaufguss für düstere Novembertage
Der Herbst hat seine goldenen Seiten, die sich in den bunten Blättern an den Bäumen spiegeln. Gleichzeitig zerren seine nasskalten und trüben Aspekte an der guten Laune. Damit sie nicht das Zepter übernehmen, kann man einen Saunaaufguss selber machen, der entspannend und belebend zugleich ist – zum Beispiel:
- Latschenkiefer als kräftiger Ruhestifter
- Citronella für den aufmunternden Aspekt
- Zedernholz als Wärmespender
Das Latschenkieferöl dient bei diesem herbstlichen Saunaaufguss als Basisnote. Einen Deut zurückhaltender bleiben die frischen Aspekte und warmen Holznoten.
Besinnliche Aufgusszeremonie für Weihnachtsfans
Draussen ist es jetzt knackig kalt, wodurch der Wellness-Tag mit schweisstreibendem Saunaaufguss besonders wohltuend ist. Gleichzeitig steigt die Vorfreude auf die besinnlichen Momente zu Weihnachten – nicht zuletzt durch dieses Rezept für den Saunaduft:
- Fichtenöl für den Seelenbalsam
- Orange für den sonnigen Twist
- Vanille für die kuschelige Adventsstimmung
Bei diesem Sauna-Öl spielt der Nadelholzduft eine Hauptrolle, um Assoziationen mit dem Christbaum zu wecken. Weil sie die Stimmung hebt, darf die Orangennote ebenfalls eine tragende Rolle spielen. Wenn sich die Vanille als Hommage an die Weihnachtsplätzchen nur erahnen lässt, hat man schon ein tolles Gespür dafür entwickelt, einen ausgewogenen Saunaaufguss selber zu machen.
Selbstgemachte Saunakonzentrate – eine fabelhafte Geschenkidee
Aufguss-Rezepte kann man direkt umsetzen, indem man das Wasser mit den Zutaten aufwertet. Wenn man sich eine intensive Aromatherapie wünscht, sind 6 – 10 Öltropfen bei einem Liter Aufgusswasser sinnvoll. Fürs dezente Dufterlebnis genügt übrigens die Hälfte. Weil ätherisches Öl nicht wasserlöslich ist, muss die Mischung unmittelbar vor dem Saunaaufguss gut verrührt werden.
Schönes bereitet bekanntlich mehr Freude, wenn man es teilt. Das gilt auch für Aufguss-Rezepte, von denen Sie rundum überzeugt sind. Gefällt Ihnen dieser Gedanke? Es ist nicht kompliziert, einen haltbaren Saunaaufguss selber zu machen – etwa als persönliches Geschenk zu Weihnachten oder zum Geburtstag.
Hier ein Beispielrezept:
- 15 ml Weingeist (auch bekannt als Neutralalkohol, Trinkalkohol oder Primasprit)
- 15 bis 20 Tropfen ätherische Öle für die Sauna
- 2 ml pflanzliches Glycerin
Das hochprozentige Ethanol sorgt dafür, dass die Duftöle dauerhaft gut vermischt bleiben. Das Glycerin dient der stabilen Konsistenz und der einfachen Dosierung.
Sofern eine Braunglasflasche das Konzentrat vor Lichteinflüssen schützt, bleibt es ungefähr ein Jahr haltbar, ohne dass Aromen verfliegen. Jeder Saunaaufguss, den Sie selber machen, hat sich ein aufschlussreiches Etikett verdient. Geben Sie der Duftmischung einen Namen, der die Lust auf den nächsten Saunatag schürt. Ergänzen Sie ausserdem eine Empfehlung für die Dosierung. Üblich sind fünf bis zehn Tropfen Saunakonzentrat für einen Liter Wasser.
Keine Zeit für Saunagänge, aber Sehnsucht nach Dufterlebnissen? Kein Problem, denn wenige Tipps zu ätherischen Ölen genügen, damit aus Raumdüften wohltuende Aromatherapien werden.